JUSTIN VERNON hat in seiner Karriere vielleicht mehr erreicht, als er eigentlich ursprünglich wollte. Grammys, Bon Iver Days und ein paar Dutzend weitere Ehrungen sind nie sein erklärtes Ziel als Künstler gewesen und dennoch wurden sie ihm zuteil. Irgendwie musste die Welt ja auf sein Oeuvre reagieren und immer, wenn der Welt nichts anderes mehr einfällt, gibt sie dem Künstler einen Preis.

Im Reich der Spekulationen kursieren daher schon die obskursten Gerüchte darüber, wie die Zukunft von BON IVER aussehen mag. Daran mag sich beteiligen, wer Lust und die dafür notwendige Zeit hat, wir haben beides nicht. Dafür haben wir die Chuzpe, einen Teil der Zukunft von Justin Vernon mit größter Sicherheit vorhersagen zu können: Den Teil seines musikalischen Ichs VOLCANO CHOIR betreffend nämlich.

Wer dachte, das ursprünglich als quasi Brieffreundschaft gestartete Projekt sei nicht imstande, zu einer „richtigen“ Band zu reifen, sieht sich im Jahre 2013 mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert: VOLCANO CHOIR sind wieder da und sie sind eine richtige Band.

Und sie haben ein Album aufgenommen, das mit Grammys nur schwerlich aufzuwiegen sein wird. Es verschließt sich in seiner Großartigkeit nicht nur profanen Zahlenmaßstäben sondern zielt darüber hinaus auf eine Klientel, die BON IVER genauso sehr liebt, wie sie die BEE GEES, SUPERTRAMP oder GRIZZLY BEAR liebt. Es soll sogar Menschen geben, die dem neuen Werk einen Schuss ABBA abgewinnen können. Daraus eine nennenswerte Schnittmenge zu bilden, ist keine Aufgabe, der sich Justin Vernon und seine fünf Mitstreiter bewusst gestellt haben. Sie haben einfach das gemacht, was sie am Besten können: Musik zu kreieren, die trotz aller Zeitlosigkeit fest im Jetzt verankert ist. Vor allem, weil es im Jetzt Dinge gibt, die auch die Zukunft überdauern werden. Man muss nicht erwähnen, das es sich dabei um die guten Dinge handelt…