2013 zog VALLICELLI von dem traditionsreichen Stadtteil Trastevere in Rom in das hippe, sich konstant verändernde Berlin-Kreuzberg. Diese für ihn wichtige Entwurzelung war wie eine Triebfeder, die ihn dazu inspirierte, erstmals alleine Musik zu machen. Ohne Frage wurde er stark von der pulsierenden Elektroszene Berlins inspiriert, mit Synthies und Drummachines zu arbeiten. Er nahm Geräusche in der Stadt auf und baute auf seinem Computer als auch auf Kassette ein großes Archiv von Loops und Samples auf, die er teilweise tagelang, ohne seine Wohnung zu verlassen, miteinander verwob und veränderte.

Vom Schlagzeugspielen in Punkbands zum eigenen Homestudio war es unter den neuen Gegebenheiten ein logischer, aber für ihn anfangs etwas schwieriger Schritt: "Für alles alleine verantwortlich sein war etwas verwirrend. Es gab niemand anderen, mit dem ich zusammenarbeiten, Kompromisse machen oder streiten konnte... Es entstanden Stunden über Stunden von Musik mit der ich nie zufrieden war, man kann am PC ja alles endlos editieren. Ich habe drei Jahre gebraucht, um mich damit abzufinden, mich zu limitieren, ein Projekt erst abzuschließen und dann das nächste zu beginnen. Aber sobald ich das begriffen hatte, war das erste Album innerhalb von etwa vier Wochen fertig."

Songs wie "Michelangelo" und "Frammenti" waren anfangs Technotracks, gewannen aber durch Subtraktion einen ganz neuen Charakter, der den introspektiven Modus in dem sie gemacht wurden, wiedergibt. Diese beiden Tracks waren wie ein Schlüssel zum Rest der Musik auf Primo. Die meisten Songs haben ironischerweise keine Drums oder perkussiven Elemente und haben VALLICELLI einen ganz neuen, befreienden Zugang zur Musik erlaubt.