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08.07.2015 | 19:57

„Eine Band, die wohl die wenigsten vorher auf der Rechnung hatten, sind OUGHT.“

Kann passieren, Intro. Wichtig ist eben nur, das man seine Defizite ausgleicht und Versäumtes schnellstmöglich nachholt. Und das am Ende des Jahres eben doch noch alles gut wird. So wie bei den Lesern der Spex, die OUGHT auf Platz 6 im Newcomer Poll 2014 gewählt haben. Wie wichtig dabei die Eindrücke waren, die OUGHT bei ihren Live Auftritten hinterlassen haben, mag man anhand der Beschreibung der Intro vom Auftritt auf dem Haldern Festival ermessen:

„Ihr scheppernder, verquerer Post Punk, scheint zugleich Einflüsse britischer Bands der ausgehenden Siebziger, wie aus amerikanischem Indie der späten 80er und frühen 90er zu haben. Sänger Tim Beeler, dessen Bewegungen an David Byrnes beste Zeiten erinnern, geht in der Rolle des Frontmanns vollkommen auf und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.“

Tim Beeler no more...

Don’t Panic. Der Sänger von OUGHT, der die Fachpresse nach dem Erscheinen des letztjährigen Albums „More Than Any Other Day“ zu mannigfaltigen Ehrungen in Form von namhaften Vergleichen in Entzückung versetzte - „the band’s sound encompasses myriad eras and permutations of proto- and post-punk: Velvet Underground drones (…), Feelies speed-jangle, daydreamy Sonic Youthian sprawl” (Pitchfork, 8.4 Punkte), „although Ought meld proto-hipster touchstones like Richard Hell, the Modern Lovers, Shellac and Talking Heads, they completely reject snideness” (Drowned In Sound, 9 Punkte), „Der aus der Folk-Ecke kommende Gitarrist erinnert mit seinem abwechslungsreichen (Sprech-)Gesangsstil mal an Cold-War-Kids-Frontmann Nathan Willett, mal an The Make-Ups Ian Svenonius oder eben an (Thom) Yorke. Im zugänglichen, zügigen The Weather Song sogar an Iggy Pop, der einen The-Strokes-Song singt. (Visions, 9 Punkte) „Wenn es jemals die unvorstellbare musikalische Verbindung von Sonic Youth und den Talking Heads gegeben hat, dann hören wir sie hier.“ (Eclipsed, 8 Punkte), „Modest Mouse, Lungfish, Talking Heads, Velvet Underground, immer in einem der Situation angemessenen Verfallsstadium“ (Spex) – hat sich „nur“ einen neuen Nachnamen verpasst. Tim Beeler no more, Tim Darcy for ever.
„Eine Band, die wohl die wenigsten vorher auf der Rechnung hatten, sind OUGHT.“

Der Ex-Folker aus New Hampshire wollte in Montreal eigentlich nur studieren. Dann traf er während der Maple Springs genannten Studentenproteste 2012 auf Matt May aus New Jersey (Keyboards), den Australier Tim Keen (Drums, Violine) Ben Stidworthy (Bass) aus Portland, Oregon. Zusammen machten sie ein Album namens „New Calm“ (Eigenveröffentlichung, 2012) und anschließend den bislang wichtigsten Schein ihrer Karriere nicht an der Uni sondern bei Constellation Records landläufig als Plattenvertrag bezeichnet.

Dem Constellation Debüt „More Than Any Other Day” (April 2014) folgte die EP „Once More With Feeling” (Oktober 2014) und nun steht bereits der nächste Longplayer in den Startlöchern. „Sun Comes Down“ wird am 18. September erscheinen und knüpft weder an was an noch entwickelt es irgendwas anderes weiter.

Vielmehr bestätigt „Sun Coming Down” die charakteristische Frische und den zielgerichteten Naturalismus der Band. OUGHT schaffen es auf der einen Seite, sich einem oberflächlichen Primitivismus zu entziehen, umgehen auf der anderen Seite jedoch auch die Falle der überbordenden Dynamik. Ihre Musik ist hermetisch abgeriegelt, ohne stickig zu werden; asketisch, aber niemals ohne Leidenschaft; eloquent, ohne auszuschweifen. Der konsistente und subtile Reiz der Band lässt sie weder zu coolen Kids noch zu bilderstürmerischen Freaks werden – OUGHT sind eine angenehm unkultivierte und stichhaltige Rockband, die Maßlosigkeit und ästhetisches Schubladendenken umgeht, um sich eine bescheidene Denk-Ecke zu suchen, von der aus sie eine Position vertritt und einen wertvollen Beitrag zu den Traditionen des 40-jährigen Kontinuums aus Indie, Punk und DIY leistet.
 

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