Anstoß für den kreativen Prozess zu „
Y'Y“ war
AMAROs Umzug von seiner Heimatstadt Recife in das 4600 Kilometer westlich gelegene Manaus im Amazonasbecken Brasiliens. Seine Eindrücke und Erfahrungen in dieser üppigen Wildnis, waren der Startpunkt zu neuen musikalischen Inspirationen.
„
Als Hommage an den Wald, insbesondere den Amazonas, und die Flüsse Nordbrasiliens, ist ‚Y'Y‘ ein Aufruf, die Natur zu leben, zu fühlen, zu respektieren und sie als unseren Vorfahren anzuerkennen“, sagt
AMARO. Auch wenn es ungewöhnlich erscheinen mag, ein Album um eine Erfahrung zu bauen, die so weit von seinen Ursprüngen entfernt liegt, so ist das Werk doch grundlegend mit seiner früheren Diskografie verbunden. Wenn man sich genauer mit seinen letzten beiden Projekten „
Rasif“ und „
Sankofa“ befasst, wird klar, dass „
Y'Y“ ein weiteres Teil der Konstruktion eines zusammenhängenden sozialen Konzepts ist. Neben der Verbundenheit mit der Erde und den Ahnen, ist das Album dank Gastbeiträgen von
SHABAKA HUTCHINGS,
HAMID DRAKE,
ANIEL SOMEILLAN, dem Gitarristen
JEFF PARKER und der Harfenistin
BRANDEE YOUNGER, gleichermaßen ein Beweis für die Verbindung der globalen, schwarzen Avant-Jazz-Gemeinschaft.
Die Leadsingle „
Encantados“, mit
HUTCHINGS an der Flöte,
DRAKE am Schlagzeug und
SOMEILLAN am Akustikbass, feiert die afrikanische Diaspora und betont, wie sehr Traditionen Teil unserer DNA sind. Mit „
Y'Y“ unterstreicht
AMARO FREITAS seine frische, „dekolonisierte“ Interpretation des brasilianischen Jazz, die vorgefasste Meinungen darüber, wie Jazz zu sein hat, durchaus erschüttern kann.