Katalog

FRIEDEMANN

UHR VS. ZEIT (EXILE ON MAINSTREAM)

FRIEDEMANN - UHR VS. ZEIT 71008
Format:
1 LP
Release:
16.05.2014
Label:
EXILE ON MAINSTREAM
Kat.-Nr.:
71008
Barcode:
0811521019675
Was soll man schreiben über eine Platte, die einerseits genau das transportiert, was wir bei Exile On Mainstream an Musik so schätzen und die sich andererseits so schonungslos, offen und nachvollziehbar selbst erklärt? Um ehrlich zu sein: es geht eigentlich gar nicht.

Der v.a. als Sänger der Hardcore-Band COR bekannte Friedemann gehört seit nunmehr fast 10 Jahren zur Exile On Mainstream Familie und uns verbindet eine tiefe Freundschaft.

Als er uns vor ca. 3 Jahren das erste Mal mit der Idee konfrontierte, eine Soloplatte mit sehr persönlichen Songs zu veröffentlichen, war sofort klar, dass wir diese Platte machen wollten.

Die Lebensgeschichte dieses Mannes, seine unbedingte Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit ließen ein Album erwarten, das genau diese Zutaten beinhalten würde - eine Sammlung von Songs, die Geschichten erzählen, deren Authentizität nicht in Frage gestellt werden braucht.

Nun liegt dieses Album vor und es ist genau das geworden, auch wenn wir es in einer solch zwingenden Deutlichkeit nicht erwartet hätten.

"Uhr vs. Zeit" legt die Seele seines Protagonisten so blank, wie man es selten erlebt. Es geht viel weiter als bei vergleichbaren Singer/Songwriter - Veröffentlichungen, weil Friedemann nicht die Position eines Erzählers oder narrativ-fiktionale Charaktere einnimmt, sondern er singt wahrhaftig von sich selbst.

Es gibt wenige Künstler in der Musikgeschichte, die ähnlich schonungslos operiert haben - uns fallen hier vor allem Namen wie Nick Drake oder Townes Van Zandt ein.

Friedemann hat sich in den letzten zwei Jahren tief inspiriert von persönlichen Erfahrungen auf das besonnen, was die wahre Kunst des Songwritings ausmacht: Ehrlichkeit und Authentizität.

Der Verweis auf die therapeutische Wirkung von Musik, beim Konsum ebenso wie bei der Schöpfung wurde selten zuvor mit soviel Inhalt gefüllt.

Das Album ist ein derart offener, zuweilen schmerzhafter, aber auch hoffnungsvoller Blick in die Seele eines Mannes, der verdammt viel zu sagen und noch viel mehr erlebt hat.

Musikalisch liefert Friedemann hier eine völlig andere Herangehensweise als mit COR - seine Inspirationen sind vielschichtiger, persönlicher, deutlicher.

Die Wut ist aber nach wie vor eine seiner wichtigsten Quellen. Fast durchweg vollständig akustisch eingespielt mit nur einer Gitarre, zuweilen mit Bass- oder Drum-Unterstützung (von u.a.

Conny Ochs) gibt er den Texten, die komplett deutschsprachig zwischen Social Poetry und klassischem Storytelling schwanken, unendlich viel Raum.

Das Ergebnis sind persönliche, therapeutische Betrachtungen ebenso wie klar politische Statements, die sich der Vereinnahmung durch Standardpositionen des Tagesgeschäfts eindrucksvoll widersetzen.

Unter normalen Umständen ließe sich nun hier ein biografischer Abriss über den Künstler lesen.

Aber genau das sparen wir uns mal, weil jeder, der etwas über Friedemann wissen will, einfach nur diese Platte anhören sollte - die nicht nur dem COR-Fan (und auch -kritiker) so ziemlich jede offene Frage beantwortet, sondern auch allen anderen.
 
  • Tracklisting
  • 1.1. LIED AUS STILLE
  • 1.2. VOGEL
  • 1.3. NICHTS KÖNNEN
  • 1.4. DANEBEN
  • 1.5. NACKENBRECHER
  • 1.6. CONNY
  • 1.7. FREIHEIT
  • 1.8. SKLAVEN
  • 1.9. ANDERS GEDACHT
  • 1.10. DANKESCHÖN
  • 1.11. SÜDEN
  • 1.12. WAS
  • 1.13. ZEIT VS UHR