Einen ersten Eindruck kann man sich schon jetzt mit „
Untitled Improvisation FD 1.10” machen.
Bereits in seiner Kindheit in Mississippi fand
EGGLESTON seine lebenslange Liebe zum Klavier. Eine Leidenschaft, die sich durch sein ganzes Leben zieht. Immer wenn ein Klavier zur Hand war, nahm er sich die Zeit zu spielen. Er improvisierte Stücke von Bach, Händel, Gospel, Country oder bekannte Pop-Songs aus dem Great American Songbook für Freunde und Familie. Auch wenn er die Superstars der Andy Warhol Factory in New York kannte, dort einige Zeit mit Viva im Chelsea Hotel lebte, mit der Memphis Musikszene (u.a.
BIG STAR'S ALEX CHILTON) vertraut war und er mit Jon Fry, Inhaber der Ardent Sudios, befreundet war, blieben seine eigenen Songs der Öffentlichkeit vorenthalten.
In den 80er Jahren fand
EGGLESTON, der Digitalkameras und Moderne im Allgemeinen verachtete, überraschend seine Faszination am Synthesizer
Korg OW/1 FD Pro, der 88 Klavier-Tasten hatte, der den Klang von Instrumenten emulieren konnte und zudem einen vierspurigen Sequenzer enthielt. Der Synthesizer ermöglichte es ihm, ein größeres Spektrum an Musik zu kreieren und verhalf ihm dazu, seine improvisierten Symphonie-Stücke, die auf 49 Disketten aufbewahrt wurden und etwa 60 Stunden Musik umfasste, zusammenzustellen. Aus dieser Sammlung hat er nun ein Album mit dreizehn Songs zusammengestellt.
Der Albumtitel seines Debütwerks „
Musik“ ist zurückzuführen auf seinen Helden
JOHANN SEBASTIAN BACH.
EGGLESTONs Aufnahmen sind immer hoch emotional, ob bei einer improvisierten Orgel-Fanfare, mit einem Korg-Patch wie bei „
Guitar Feedback“, um ein Klagelied zu erschaffen oder aber bei
LERNER AND LOWEs Cover von „
On The Street Where You Live“ als dramatische Ouvertüre.
EGGLESTON lebt heute in einer kleinen Wohnung am Overton Park von Memphis, die er sich mit seinem 9-Fuß-Bosendorfer-Flügel und einer Vielzahl von Ultra-High-Fidelity-Audiogeräten, von denen einige von seinem Sohn William Eggleston III entworfen wurden, teilt. Der Synthesizer aus den 80er Jahren ist leider kaputt und weigert sich hartnäckig, repariert zu werden. Im Zuge des Projekts wurde deshalb ein weiterer angeschafft, um die Disketten wiedergeben zu können, die zusammen mit einer Handvoll DATs und anderen fragilen Medien digitalisiert und für diese und zukünftige Releases produziert wurden.
EGGLESTON selbst sagt, dass er das Gefühl habe, dass Musik ebenso wie die Fotografie, seine Berufung sei. Es wird also Zeit, dass die Welt endlich die wahre Größe des Künstler kennen lernt und
EGGLESTON kann nun zurecht auch als großartiger Musiker betitelt werden.
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