Nachdem LUCY GOOCH auf ihren ersten EPs „Rushing“ und „Rain’s Break“ insbesondere durch den Einsatz von Vocal-Layering auf flächigen elektronischen Instrumentals aufgefallen war, nähert sich die britische Singer-Songwriterin auf ihrem Debüt-Album „Desert Window“ – auch durch den Einsatz von akustischen Instrumenten – etwas an ihre Folk-Wurzeln an.
Viele der Stücke auf „Desert Window“ begannen als Gesangsimprovisationen, aus denen sich eine Erzählung entwickelte. Dabei orientierte sich LUCY GOOCH an den Gesängen mittelenglischer Gedichte wie „The Names of the Hare“ sowie an der vorausschauenden Bildsprache in zeitgenössischen Werken wie „The Hearing Trumpet“ von Leonora Carrington (1974). „To a larger extent, this became an experiment in placing my voice in a more narrative way, while remaining oblique“, erklärt GOOCH.
Während man schon ihr bisheriges Werk mit vorbeiziehenden, langgezogenen Landschaften vergleichen könnte, die hier und da von einem passionierten Zwinkern unterbrochen werden, fühlt sich dieses Album eher nach einer von GOOCH geleiteten Meditation an, die in der subtilen Romantik des Alltags verankert wurde. Ihr Gesang wandert durch den Raum zwischen dem Bewussten und dem Unterbewussten, zwischen Kontrolle und Ausdruck. Das Ergebnis ist ein atmosphärisches Gleichgewicht zwischen Kate Bush und Cocteau Twins-Harmonien.